Gemeinsame Anstrengung hat sich sichtlich gelohnt
Vor gut einem Jahr stand der kleine Turm auf dem höchsten Punkt der Hornisgrinde schon einmal im Blickpunkt der Öffentlichkeit: Damals noch eher baufällig als imposant. Der Zahn der Zeit hatte arg an dem Bauwerk genagt, es war auch nicht zu übersehen, dass es nicht mehr viele Jahre gedauert hätte, bis die Steine übereinander gefallen wären. Der Sasbacher Schwarzwaldverein konnte sein Vorhaben, diesen „altehrwürdigen“ Turm der Nachwelt zu erhalten, nun in die Tat umsetzen. Nun wurde der zwar nicht neue, doch hervorragend renovierte Turm seiner Bestimmung übergeben – die da heißt, den Wanderern auf der Hornisgrinde als Aussichtsturm in alle Himmelsrichtungen zu dienen.
Dass das Vorhaben recht gut gelang, wurde von zahlreichen Gästen bescheinigt – unter ihnen auch der Vertreter des Freiburger Denkmalamtes, Dr. Wörner, sowie eine Reihe von Mitgliedern der Schwarzwaldvereinsfamilie. Für Walter Steimle (Ottenhöfen) und Gisela Höß (Sasbach), die beiden Vorsitzenden der benachbarten Schwarzwaldvereine, war es sicherlich ein besonderer Tag in der jeweiligen Vereinsgeschichte, beide hatten am Zustandekommen dieser Renovation ebenfalls einen großen Anteil. „Hand in Hand“ arbeiteten auch die beteiligten Kommunen: Bürgermeister Ewald Panther und seine Amtskollegen Valentin Doll und Reinhard Schmälzle sowie Ortsvorsteher Albert Doll, die zur offiziellen Übergabe anwesend waren, hatten schon im Vorfeld ihre Unterstützung zugesagt.
Zur Freude der beteiligten Schwarzwaldvereine wohnten auch ein Enkel und ein Urenkel von Wilhelm Nauwerk (1851-1916) der Turmübergabe bei: Dieser war ehemals Vorsitzender des Acherner Schwarzwaldvereins und hatte nicht nur für eine Treppe zur Besteigung dieses Signalturms gesorgt, sondern für einen weiteren Aussichtsturm. Enkel Bertram und dessen Sohn Daniel waren aus Reutlingen angereist, um hier mitzuerleben, wie ein Teil des Lebenswerkes ihres Verfahrens „wiedererstand“.
Es sei, so sagte die Vorsitzende Gisela Höß zu Beginn der Zeremonie, für alle Anwesenden eine große Freude, „dass unser Werk hier oben vollendet ist und seiner Bestimmung übergeben werden kann“. Die Sprecherin ließ einige Vorgänge Revue passieren – den „Vor Ort-Termin“ vor gerade einem Jahr, mit der die Sicherung des Bauwerkes einherging und würdigte zugleich die tatkräftige Unterstützung der Ottenhöfener Vereinsmitglieder. Später habe Josef Kurz aus Sasbach die „Bauleitung“ übernommen und sich dieser Arbeit angenommen, unterstützt von weiteren örtlichen Mitgliedern.
Nachdem das Mauerwerk wieder in Ordnung gebracht wurde, galt es mittels Hochdruckreiniger das Gemäuer wieder ansehnlicher zu machen, Gesimssteine wurden angebracht, die Turmplatte betoniert, gleichzeitig auch das vorhandene Geländer „auf Vordermann gebracht“. Die Sprecherin erinnerte an eines der schwersten Stücke Arbeit: das Anbringen der neuen Außentreppe, um den Turm wieder begehbar zu machen. Sturm und Regen beeinträchtigten diese Arbeiten: Es spricht für den unermüdlichen Einsatz der beteiligten Personen, dass es trotz mancher Unbill keine wesentlichen Verzögerungen gab und das Werk fristgemäß fertiggestellt wurde.
Bürgermeister Ewald Panther erinnerte die Anwesenden nochmals daran, dass dieser Signalturm. exakt an der Gemarkungsgrenze von Sasbach und Sasbachwalden stehe, daher könnten sich beide Gemeinden als Eigentümer betrachten. Sowohl Ewald Panther als auch sein Sasbachwaldener Amtskollege Valentin Doll hatten spontan und unbürokratisch ihre Unterstützung zugesagt, als der Schwarzwaldverein die Turmrenovierung ins Auge fasste; auch künftig, so Panther, gelte dieses Wort. Allen Turmbesuchern wünschte Panther in der Zukunft ein „unfallfreies Begehen“ – verbunden mit anerkennenden und dankenden Worten für die Arbeit. Ähnlich äußerte sich Panthers Amtskollege Doll: Er erinnerte daran, dass der Turm vor einem Jahr noch ziemlich marode ausgesehen habe, umso erfreulicher sei der jetzige Zustand. Man sehe eben, so betonte der Sasbachwaldener Schultes, was mit derartigem ehrenamtlichem Engagement möglich sei.
„Der Schwarzwaldverein und beide Gemeinden haben Besonderes geleistet“ – so würdigte der Vertreter des Freiburger Denkmalamtes, Dr. Wörner, das Ende der Renovierungsarbeiten, „die Denkmalpflege benötigte solche Partner“. Es sei schön, dass „dieses Denkmal des alten badischen Landes“ und damit ein wertvolles Kulturgut erhalten wurde. Bürgermeister Ewald Panther bescheinigte der Sprecher, dass dieser in seiner zu Ende gehenden Amtszeitstete ein offenes Ohr für die Denkmalpflege gehabt habe, ihm galten für die Zukunft im Privatleben die besten Wünsche. Die Verantwortlichen hätten diese Renovierungsarbeiten sehr gut hinbekommen, so gab auch Seebachs Bürgermeister Reinhard Schmälzle den Schwarzwaldvereinen ein schönes Kompliment. Es sei auf dieser Hochmoorebene nun ein tolles Bild. „Seine Renovierung“ werde etwas teurer: Schmälzle richtete den Blick auf den unweit gelegenen zweiten Aussichtsturm, der einst vom Schwarzwaldverein Achem errichtet wurde und ebenfalls renovierungsbedürftig ist. Für den gesamten Bezirk „Homisgrinde“, in dem die regionalen Schwarzwaldvereine „beheimatet“ sind, sprach deren Vorsitzender Klaus Mohr, der sich von der ersten Stunde an interessiert und hilfsbereit zeigte: Allgemein freue man sich über die gelungene Renovierung dieses Turmes. Dieser Tag sei für den Bezirk, der ja auch den Namen dieses höchsten Berges im Nordschwarzwald trage, ein freudiges Ereignis, von dem man vor einigen Jahren nicht einmal habe träumen können.
„Unsere Türme haben eine wechselvolle Geschichte“, so erinnerte Werner Köhler als Vertreter des benachbarten Schwarzwaldvereins Achern an die Historie, die durch zahlreiche vorhandene Unter- lagen dokumentiert ist. Zum Zeichen des Dankes für die Bereitschaft, diesen Signalturm wiederherzustellen und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, überreichte Köhler einen „finanziellen Baustein“. Vor einem kleinen Umtrunk und Imbiss, serviert von den Mitgliedern des Schwarzwaldvereins, folgte die Unterzeichnung der Nutzungsvereinbarung; beide Bürgermeister und die Vorsitzende Gisela Höß signierten das Dokument. Anschließend nahmen nahezu alle Anwesenden auch die Gelegenheit wahr, den Turm zu besteigen.