19. September 2015
Am 19. September traf sich eine Gruppe wanderlustiger Frauen früh morgens auf dem Lenderparkplatz. Nachdem Helmut Hauser alle ausgiebig begrüßt hatte, wurden Frauen und Gepäck (Stöcke, Kühltasche, CD-Player, Plastiktüten, Wanderschuhe, Rucksäcke und…) in die einzelnen Autos verteilt und los ging´s zum Treffpunkt „Gasthaus zur Burg“ in Ewattingen. Nach knapp 2-stündiger Fahrt, trafen dort die einzelnen Fahrzeuge ein und wir Frauen genossen zuerst mal in aller Ruhe ein Tässchen Kaffee oder Heiße Schokolade.
Nachdem die Schar vollzählig war, wanderten wir Richtung Wutachmühle und weiter durch die Wutachschlucht aufwärts zum Kanadiersteg, einer schön überdachten Holzbrücke. Unterwegs machten wir immer wieder kleine Pausen, bei denen Helmut uns Wissenswertes über das Naturschutzgebiet (seit 1939) erzählte. Wir wissen jetzt, dass die „Wütende Ach“ 70.000 Jahre benötigte um sich einen Weg vom Hochschwarzwald bis zum Hochrhein zu bahnen. Die Wutachschlucht ist außerdem bekannt für ihren erstaunlichen Tier- und Pflanzenreichtum. Am Wutachaustritt vorbei, über den Rümmelesteg, bis zur Wutachversickerung: wir Frauen folgten unbeirrt dem Weg über glitschige Steine, Holzstege und Baumwurzeln. Kurz vor der versprochenen Vesperpause, erwischte uns dann ein fieser Regenschauer, der uns auch noch nach der Pause in der Schurhammerhütte, weiter begleitete. Wir Frauen jedoch hatten vorgesorgt: mit Hilfe von Regenjacken, Schirmen und Schnaps, bzw. Likör überstanden wir diesen Angriff von oben unbeschadet. Über die imposante Felsengalerie, hoch über der Wutach, folgten wir dem Weg zum ehemaligen Kurort Bad Boll. Heute ist dort nicht mehr zu erkennen, dass der Ort einst ein Ferienparadies war, in dem sich selbst Winston Churchill erholte. Vorbei an einem uralten Kirchlein, machten wir noch ein Gruppenfoto am Tannegger Wasserfall. Nachdem wir auch den Dietfurter Wasserfall hinter uns gelassen hatten, gingen wir strammen Schrittes zum Gasthaus Schattenmühle. Dort reichte es leider nicht für eine Einkehr, da um 16.30 Uhr ein Bus zurück nach Ewattingen fahren sollte. Der fuhr auch tatsächlich – wenn auch leicht überfüllt.
Um 19 Uhr trafen sich dann alle wieder zum gemütlichen und sehr leckeren Abendessen. Helmut wurde von uns mit einem Frauen(ver)führer T-Shirt, sowie einem Wanderschuh aus Schokolade überrascht. Zu diesem Zeitpunkt ahnte er jedoch noch nicht, dass dies erst der Anfang war: Marina hatte das Lied „Mit 66 Jahren da fängt das Leben an“ umgedichtet und so wurde Helmut von unseren Sangeskünsten nochmal überrascht und … da war er doch tatsächlich ein wenig gerührt!
Am nächsten Morgen fuhren wir nach einem reichhaltigen Frühstück nach Zollhaus/Blumberg. Dort warteten schon zwei Obersasbacherinnen, die sich den zweiten Teil des Wochenendes nicht entgehen lassen wollten. Nach längerer Wartezeit konnten wir in die Sauschwänzlesbahn einsteigen und bis zum Bahnhof Lausheim Blumegg fahren. Da wir ja schließlich zum Wandern und nicht zum Bähnles fahren angereist waren, bewältigen wir den Rückweg per pedes. Also ging es durch das Naturschutzgebiet Wutachflühe, vorbei an der Wutachbrücke der Museumsbahn, auf abenteuerlichen, sehr idyllischen schmalen Wegchen bis zum Ausstieg bei Fützen. Von dort aus weiter auf dem Sauschwänzles – Qualitätswanderweg mit dem steilen Aufstieg zur Bielwasenhütte. Dort konnten wir unsere strammen Waden bestaunen und bei schönstem Sonnenschein vespern und ein oder auch zwei… Likörchen schlürfen. Beim Weitermarsch hatten wir einen guten Blick auf die Streckenführung und Viadukte der Museumsbahn. Da Helmut unsere Waden noch nicht stramm genug fand, quälte er uns noch einen steilen Aufstieg am Buchberg hoch (Zitat Helmut: „Ich wusst gar net, dass do noch einer kommt!“). Danach ging es aber fast eben und bergab nach Blumberg, wo wir noch eine kleine Kaffeepause machten um anschließend die Heimfahrt anzutreten.
Lieber Helmut,
auch die 5. Frauenwanderung hattest du wieder super vorbereitet und bis auf den fiesen Regenschauer und die steilen Anstiege hatten wir auch nichts zu meckern… Vielen Dank für deine Gelassenheit und Geduld mit „deinen“ Mädels und wir freuen uns auf das Frauenpowerwanderwochenende 2016!
Sibylle Pätzold-Müller