15. August 2015
Klaus-Peter Nißen, Wanderwart vom Schwarzwaldverein Bühl musste aufgrund der überraschend vorgezogenen Streckensperrung der Höllentalbahn seine ursprünglich geplante Wanderung von Hinterzarten nach Kirchzarten kurzfristig umplanen.
Auf dem Ersatzfahrplan stand die Schlussetappe des Kandelhöhenweges (Oberkirch-Freiburg) von Sankt Peter nach Freiburg. Manch einer behauptete es sei die Startetappe des Kandelhöhenweges- nun denn.
Die Wanderung war als gemeinsame Wanderung der Schwarzwaldvereine Bühl und Sasbach terminiert. Leider fanden sich insgesamt nur sechs Teilnehmer, um auf schmalen Pfaden, vielfach durch Wald an dieser schönen Tour teilzunehmen. Dafür waren wir aber eine recht bunte, weil aus den Ortsgruppen Bühl, Sasbach und Yburg zusammengesetzte Wandergruppe.
Mit der Schwarzwaldbahn bis Denzlingen, dann per Bus durch das Glottertal erreichten wir gegen halb zehn Sankt Peter, den Ausgangspunkt unserer heutigen Wandertour.
Nach dem obligatorischen Besuch der Barockkirche des ehem. Benediktinerklosters ging es denn auch gleich los auf den Zugangsweg zum Kandelhöhenweg. Die ca. 17,5 km lange Wegstrecke führt oft entlang von schmalen Pfaden durch die Wälder mit mehreren schönen Aussichten z.B. nach Föhrental oder in die Rheinebene in Richtung Kaiserstuhl vorbei am Wuspeneck, durch den Bannwald Konventwald, Flaumser und Hohstiegskopf / Streckereck zum Rosskopf. Anschließend über den Freiburger Schlossberg zum Endpunkt der Wanderung, dem Schwabentorplatz in Freiburg.
Besonders aufgefallen sind und die vielen Mountainbiker, die uns auf den meist schmalen Wegen (streng genommen: verbotenerweise) entgegen gekommen sind. Einer von denen kuckte arg mürrisch, alle anderen waren wirklich sehr freundlich. Uns hat keiner über den Haufen gefahren und wir haben keinen von denen in die Reifen gepickst, kurz: Ein harmonisches Miteinander nach dem Motto „Gemeinsam Natur erleben“ (Geht doch!).
Na ja. Es war halt die Nähe zur Radfahrerstadt Freiburg, weshalb da so viele Radler unterwegs waren. Je näher wir uns dem Rosskopf näherten, desto mehr Bergläufer waren dann auch unterwegs. Ganz schön was los heute, da draußen in den Wäldern hinter dem Freiburger Schlossberg.
Ach ja. Ganz in der Nähe, genauer in Ebnet waren da noch viele, viele tausend Menschen mehr unterwegs. Nachdem die ganz Mutigen unter uns den Aussichtsturm am Rosskopf erklommen hatten und sich von den direkt angrenzenden Windrädern ihre nassgeschwitzen Hemden haben trocknen lassen (auch wenn das so nicht stimmt, denn der Einzigste der wirklich schwitzte traute sich nämlich gar nicht auf den Turm) waren wir kaum um die Ecke gelaufen, da nahm das sensible Gehör des selben Sasbacher Teilnehmers die Geräuschkulisse aus dem nahegelegenen Schwarzwaldstadion, ehemals Badenova-Arena, ehemals Dreisam-Stadion war. Doch die Freude musste bald weichen als da völlig unerwartet „Auswärtssieg“-Rufe bis hoch in den Wald hallten (2. Bundesliga, Saison 2015/2016, 3. Spieltag, SC Freiburg-VfL Bochum 1:3). Schnief. Heul. Jammer.
Die Freiburger Altstadt war nun nur noch ca. 2 km entfernt. Über den Schlossberg erreichten wir schließlich gegen halb vier den Schwabentorplatz, um dort direkt in eine mit Fußballfans vollgestopfte Straßenbahn einzusteigen, die uns zum Hauptbahnhof führte, von wo aus wir wieder mit der Bahn nach Hause gefahren sind.
Die knapp 18 km hatten wir dann zum Schluss doch gespürt, verlief die Tour ab dem Rosskopf doch stets bergab.
Ach so. Noch etwas war uns aufgefallen. Entlang des Kandelhöhenweges gab es sehr viele kleine Schutzhütten. Aber leider keine Möglichkeiten zur Einkehr. Das war dann auch der Grund, weshalb wir am Mittag aus dem Rucksack gevespert hatten. Wer die Tour auch mal wandern will, sollte dies berücksichtigen.
Dem Wanderführer Klaus-Peter Nißen sei nochmals recht herzlich für die perfekte Organisation dieser kurzfristig geplanten „Ersatzwanderung“ gedankt.
Bis nächstes Jahr. Dann soll die ursprünglich geplante Wanderung von Hinterzarten nach Kirchzarten nachgeholt werden.
Stefan Kunner