Tag 2
Sonntag, 24. Mai
Erzgrubenerlebniswelt am Grünten
Auf der Webseite Erzgruben Burgberg e.V. wird die Erzgrubenerlebniswelt wie folgt beschrieben:
… Im Museumsdorf gehen Sie selbst auf Erkundungstour! Sie erfahren Interessantes über die Geschichte des Bergbaus am Grünten, „dem Wächter des Allgäus“.
Lernen Sie das Leben und die Arbeit der Knappen im Eisenerz-Bergbau vom 14. bis 19. Jahrhundert und die Geologie des Grüntens und des Allgäus kennen.
Die Verarbeitung des Eisens, die Verhüttung im Hochofen, aber auch die tägliche schwere Arbeit eines Schmiedes kann man nachvollziehen. An Aktionstagen wird in der orginalgetreu aufgebauten Schauschmiede tatsächlich geschmiedet.
Rundwanderung mit einem „Grubi“.
Die Besichtigungstour führt durch hügeliges Gelände zum „Andreas-Tagebau“ sowie zu den beiden Erzgruben „Theresiengrube“ und „Annagrube“ und dauert ca. 2 bis 2,5 Stunden ab Museumsdorf.
Zu einer gemütlichen Einkehr lädt der „Knappenhock“ mit seiner Sonneterrasse ein. Kinder können mit der „Erzgruben-Rallye“ im Museumsdorf auf Erkundungstour gehen und sich auf dem Spielplatz vergnügen.
Und zur Erinnerung an Ihren Besuch können Sie an der Fotowand ein „Knappenbild“ machen!
Nachdem die Schwierigkeit, ein Tagesticket für den Besucherparkplatz am „Gasthof Alpenblick“ zu lösen, überwunden war, machten wir uns – vorbei am Allgäuer Braunvieh – auf den kurzen Fußweg zum Museumsdorf der „Erzgruben Erlebniswelt am Grünten“.
Bis zur nächsten Führung hatten wir noch eine (erz)knappe Stunde Zeit, so dass wir die Gelegenheit nutzen konnten uns im Museumsdorf schon mal vorab über das zu informieren, was die Leute hier früher vorantrieben, um dem Berg sein Erz zu entreißen. Die Kinder hatten dann aber schnell den Abenteuerspielplatz für sich entdeckt, wo sie erstmal richtig herumtollen konnten.
Mit einem roten Armbändchen, als Nachweis, dass wir auch bezahlt haben, markiert sammelten wir uns schließlich am Treffpunkt zur Führung, wo uns „Rudi“ freundlich und bestimmt empfangen hatte.
Wer falsches Schuhwerk trägt oder sein „Du“ nicht annehmen will, solle auf der Stelle eine Kehrtwende machen und Tschüß…. Dazu kam es jedoch nicht, auch wenn einer der Teilnehmer an der Führung (der gehörte selbstverständlich nicht zu unserer Gruppe) doch mit etwas kritischem Schuhwerk unterwegs war. Nun denn.
Also der Rudi war schon eine Nummer. Der hatte sehr viel Erfahrung und Wissen und auch einen schön trockenen Humor. Auf dem Museumsgelände gab uns Rudi zunächst eine Einführung in die Entstehung des Erzes und dessen Verhüttung und Verarbeitung. Dann ging es auf einen ca. 2 stündigen Rundweg über den „Andreas-Tagebau“, der „Theresien-Grube“ und schließlich noch der „Anna-Grube“. Für die Einfahrt in die Gruben (so heißt das nun mal, auch wenn man zu Fuße unterwegs ist), wurden wir alle mit einem Kopfschutz ausgestattet – zur Auswahl standen „gelb“ oder „grün“.
Dass eine der Teilnehmerinnen (auch die gehörte nicht zu unserer Gruppe) auf dem Rundweg etwas zu schnaufen hatte, war dem „Auf und Ab“ des Weges geschuldet. Offensichtlich war die Dame überrascht, dass in den Bergen Berge sind, auch wenn wir hier nur über 90 Höhenmeter reden.
Nach der „Anna-Grube“ beendete Grubenführer Rudi seine Führung, musste er doch schließlich wieder runter ins Museumsdorf, um seine nächste Gruppe in Empfang zu nehmen. Jedenfalls bat er darum für die Erzgrubenerlebniswelt bei uns zuhause Werbung zu machen, diese weiter zu empfehlen.
Dies sei hiermit getan: Werbung, Werbung – unbedingt auch mal hingehen, wenn ihr mal an Grünten seid. Es lohnt sich wirklich.
Übrigens. Das Museumsdorf muss man nicht, so wie wir, fast direkt mit dem Pkw anfahren. Es gibt auch die Möglichkeit über die nebenan liegende „Starzachklamm“ von Burgberg aus hinzuwandern oder, wenn man dann doch nicht gut zu Fuße ist, von Burgberg mit dem Erzgrubenbähnle hochzufahren.
Zurück von der Führung saßen wir, wie auch immer das geschah, plötzlich im Biergarten des Knappenhock. Und weil wir nun mal schon da waren, haben wir auch ganz schnell eine ortstypische Erfrischung bestellt.
Stefan Kunner