Sonntag, 15. Juni 2014
Ein Highlight in unserem Jahresprogramm ist die jährliche Paddeltour unter der Führung von unserem Naturschutzwart Klaus Madlinger.
Die Paddeltour auf der Moder/Elsass, im letzten Jahr noch ausgefallen wegen Hochwasser, in diesem Jahr wieder ausgefallen wegen Niedrigwasser:
Uff. Das war ein Schlag ins Gesicht für alle überraschten 18 Teilnehmer der heutigen Paddeltour: In Drusenheim an der Anlegestelle der Moder angekommen wollten wir mit unseren Booten schon wassern, da wurde uns die Bootsfahrt wegen des geringen Pegelstandes untersagt. Das hatte gesessen. Ok, was nun? Na klar wir fahren weiter an die Ill und paddeln dort, weil die Ill deutlich mehr Wasser führt.
Nichts leichter als das. Also rein ins Auto. Nur blöd, wenn das Auto komplett verschlossen ist und der Schlüssel noch im Zündschloss steckt. Hm. Jetzt wurden die Gesichter erst richtig lang. Doch halt: Einer konnte sich sein Grinsen nicht verkneifen: Michael M. aus S. hatte da eine Idee wie man des Kfz-Meisters Fahrzeug knacken kann. Gewusst wie. Nur woher? Der Trick wird an dieser Stelle nicht verraten, die dabei waren wissen Bescheid.
Auto auf und ab nach La Wantzenau bei Gambsheim. Paddler Klaus und sein Co-Steuermann Edgar kennen sich ja schließlich aus in der badisch/elsässischen Paddelregion. Die kennen dort eine geeignete Anlegstelle zum ablegen.
Das Abladen der Boote ging dann gleich auch schon viel besser. Hier noch ein bisschen Sonnencreme, dort noch ein bisschen Anti-Brumm und dann noch alle Wertsachen gut im wasserdichten Container verstauen, denn man weiß ja nie.
Zu unser aller Überraschung war in der Ill nicht nur viel Wasser, sondern auch überhaupt kein Paddelbetrieb (kein Vergleich zum überlaufenen Startplatz an der Moder in Drusenheim). Also der Abstecher hat sich gelohnt.
Bei respektabler Strömung und teilweise auch böigem Gegenwind sind wir dann losgepaddelt. Welch schöner Fluss die Moder, wie schön breit und wie schön tief (wie sich bald herausstellen sollte).
Unsere 18 Teilnehmer waren auf drei Booten verteilt: ein 9er, ein 7er und ein 2er. Das 9er Boot war am schnellsten, muss wohl am Boot als solchem gelegen haben. Das 2er Boot war noch schneller, aber nur beim Kentern: „Mann und Frau über Bord“ ruft plötzlich Steuermann Klaus aus dem 7er. Die großen Boote drehen bei und eilen zu Hilfe. Ersthelfer Martin ist kein Schlammloch zu tief um an das rettende Ufer zu springen und das havarierte Boot, inzwischen an die Leine gelegt, zum Trockenlegen an Land zu ziehen. Gesagt, getan und weiter geht’s. Glücklicherweise ist den Paddlern nichts passiert, gut dass wir alle mit Schwimmwesten ausgestattet waren.
Nach dem kurzen Intermezzo konnten wir unsere Tour wieder fortsetzen. Die nasse Kleidung trocknete zusehends und bald schon erreichten wir das Ziel der heutigen, improvisierten Tour (auf der Ill) die eigentlich auf der Moder stattfinden sollte.
Zurück in Freistett am Bootshaus der DJK Sasbach/Freistett wurden die Boote geputzt und das in der Szene übliche Freibier nach dem Kentern eines Bootes getrunken.
Alle waren sich einig: Der Tag war nicht nur ereignisreich sondern auch einfach nur schön. Ach so, fast wäre es unter den Tisch gefallen: Das Wetter war brilliant auch im Kustall in Freistett, wo wir im sehr gemütlichen Biergarten einen angemessenen Abschluss machen konnten.
Ein besonderer Dank gilt den Steuermännern Klaus und Edgar und der DJK Sasbach/Freistett.
Stefan Kunner