Geocaching „Der Schatz der Lützelhardter“

Sonntag, 23. März 2014

oder „Die Sage vom Grüselhorn“. Unter diesem Motto fanden sich am 23. März insgesamt 27 junge Wanderer zusammen, um zu erleben, was dem edlen Walther von Geroldseck in Seelbach bei Lahr vor langen Jahren auf der Jagd wiederfahren ist.

Ausgestattet mit mehreren GPS-Geräten und Smartphones starteten wir auf eine 4 km lange Rundstrecke zur Burgruine Lützelhardt im Schuttertal. Das Ziel bei einem „multi-cache“ ist, über mehrere Stationen an einem geheimen Ort einen Schatz zu finden.

Die einzelnen Stationen waren über die vorgegebenen Koordinaten unter Zuhilfenahme der vielen GPS-Geräte schnell zu finden. Die an jeder Station zu lösenden Rätsel waren für alle leicht lösbar. So soll ein kindgerechter Cache sein.

Vom Parkplatz am Friedhof ging es zunächst durch ein schön gelegenes Wohngebiet am Westhang der Lützelhardt in ein idyllisches Seitental der Schutter, wo an einem Wegweiser des Schwarzwaldvereins schon bald die erste von insgesamt 6 Räselstationen erreicht wurde. Weiter dann zum „Geisterbrunnen“, jenen unheimlichen Ort, an dem Walther von Geroldseck einst entführt und mit verbundenen Augen etliche Tage im Wald herumgeführt und schließlich in einem Turm der Burg Lützelhardt für lange Zeit eingesperrt wurde.

Der Stammsitz des Entführten, die auf dem Schönberg um 1250 fertig gestellte Burg Hohengeroldseck, begleitete uns in Sichtweite. Der Weg ging vorbei an allerlei hölzernem Getier bis zum „Haghof“ mit seinem Wildgehege, Tipi und der Pferdekoppel. Ein wahrhaft schöner Ort zum Wohlfühlen (Urlaustipp!).

Der Schlussanstieg zur Burgruine Lützelhardt war schnell gemeistert, stellte sich bei dem einen oder anderen Nachwuchswanderer mittlerweile doch ein größeres Hungergefühl ein. Derart angetrieben war der topographische Höhepunkt des Tages bald erreicht, wo die Lösung des letzten Rätsels auch bald gefunden war.

In dem 2012 neben der Ruine errichteten Pavillion des Schwarzwaldvereins Seelbach erfreuten sich die knapp 30 Teilnehmer an den zahlreichen geschützten Sitzmöglichkeiten, hatte uns an dieser Stelle doch prompt ein kurzer Regenschauer eingeholt.

Walther von Geroldseck hörte seinerzeit eines Tages von weitem ein Signal, das ihn an das Signalhorn seiner eigenen Burg Hohengeroldseck, das „Grüselhorn“ erinnerte. Durch List gelang ihm unter diesem Eindruck eines Tages, als der Großteil der Leute von Lützelhardt beim Kirchgang in Seelbach verweilte, die Flucht. Als die Lützelhardter die Flucht bemerkten ahnten sie einen bevorstehenden Überfall der Geroldsecker und versteckten daraufhin alle ihre Schätze in der näheren Umgebung. Schon bald zogen die Herren von Geroldseck herüber zur Burg Lützelhardt und zerstörten diese.

Der Schatz, den die Lützelhardter einst versteckten, wurde nie gefunden.

… doch in Erinnerung an diese Sage ist bei N 48°18.E(C-9)A, E 007°57.B:D-16 ein Schatz in einer ganz besonderen Truhe versteckt.

Beim Verzehr des Rucksackvespers im Pavillion war es also nun die letzte Aufgabe am heutigen Tag, anhand der Lösungen der unterwegs gelösten Rätselaufgaben die Final-Koordinate des verborgenen Schatzes zu ermitteln.

Gesagt, getan. Und ganz schnell war dann auch der spielerische Höhepunkt am heutigen Tag erreicht, wie dem lauten Geschrei der vorauseilenden Kinder nur unschwer zu entnehmen war.

Das in der Szene übliche „Get some Stuff, Leave some Stuff“ war aufgrund der vielen Teilnehmer am heutigen Tag im traditionellen Sinn nicht möglich. Die Tauschobjekte wurden seitens des Wanderführers des Schwarzwaldvereins Sasbach/Obersasbach selbst mitgebracht, so dass sich alle Kinder aus einem reichlichen Fundus an mehr oder weniger Brauchbarem ihren eigenen, kleinen Schatz als Andenken an diesen schönen Tag mit nach Hause nehmen konnten.

Der Ausgangspunkt der kurzen Wanderung war bald wieder erreicht. Und um den Tag gebührend abzuschließen haben sich die knapp 30 Leute entschlossen nicht eine weitere Burg, dafür aber die lokale Eisdiele zu erstürmen. Die beiden Damen hinter der Eistheke hatten wohl einen ähnlichen Schrecken im Gesicht als einst die Lützelhardter, als sie die Flucht des Walther von Geroldseck bemerkten. Wie anders ist es zu erklären, dass die eine der Damen zunächst in einer Schockstarre verweilte, anstatt der Kollegin zu helfen, die große Gruppe abzufertigen.

Wie auch immer. Das Eis war sehr lecker. Deshalb war das Grinsen aller auf dem anschließend gemachten Abschlussfoto wohl auch besonders breit.

Geschafft vom Tage verteilten sich alle in die Autos und fuhren zufrieden wieder zurück nach Hause: Nach Sasbach, Obersasbach, Sasbachried, Lauf und Achern. Eine richtig bunt gemischte Gruppe waren wir heute. Schön so.

Ein ganz besonderer Dank gilt den Teilnehmern für ihr Interesse und die mitgebrachte Disziplin, der Tourist-Info Seelbach für das Auslegen des Caches (very good) und den Kollegen der Ortsgruppe Seelbach für das wunderschöne und sehr gut durchdachte Pavillion auf der Lützelhardt.

Stefan Kunner