Wochenende, 28./29. September 2013
Wandern statt Putzen, so lautete das Motto der Frauenwanderung des Schwarzwaldvereins Sasbach-Obersasbach, die in diesem Jahr zum dritten Mal stattfand und wieder ein voller Erfolg war. Helmut Hauser, Wanderführer und einziger männlicher Teilnehmer begleitete die Touren, die dieses Jahr im Hochschwarzwald in die Gegend um Waldau und St. Märgen führten.
Ausgangspunkt der ersten Wanderung war Waldau, ein Ortsteil von Titisee Neustadt. Eugen Winterhalter begrüßte seine Gäste nach dem Eintreffen mit einem Begrüßungsschluck und erzählte seinen Gästen einiges aus der Geschichte von Waldau und insbesondre von seinem Schwarzwaldgasthof Traube.
Dann schnürte man die Wanderstiefel und wanderte bei sonnigem Herbstwetter hinauf zur Lorenzenhöhe und weiter ins Jostal. Im Siedelbach machte man schließlich Mittagsrast. Dort liegt auch die Bartleshofsäge, die bei der Fernsehserie „Die Fallers“ als Fallerhofsäge bekannt ist. Frisch gestärkt ging es anschließend weiter, vorbei an uralten Bauernhöfen nach Breitnau und später wanderte man auf dem bekannten Westweg über die Fahrenhalde weiter zum Thurner. Kuhnenbach, Simonshof und Waldhäusle waren weitere Stationen auf dem Wanderweg, bevor die frohe Wanderschar wieder ihr Quartier inWaldau erreichte.
Am andern Morgen fuhr die Gruppe nach St. Märgen. Nach einem kleinen Umtrunk als Stärkung vor dem Start wanderten die Damen mit ihrem Wanderführer zuerst hinauf zur Rankmühle, einem beliebten und bekannten Kalender- und Fotomotiv. Von hier hat man einen schönen Blick auf St. Märgen mit dem Feldberg im Hintergrund. Aber bei schönem Wetter ist diese ganze Wanderung sehr aussichtsreich, ein Aussichtspunkt reiht sich an den anderen, ein Panoramaweg im wahrsten Sinne des Wortes. An der Ibenbachquelle vorbei ging es hinauf zur Kapfenbergkapelle, die ihre Entstehung einem Gelöbnis des Kapfenbergbauern verdankt, wie so viele Kapellen im Schwarzwald, die aus Dankbarkeit zu Ehren Gottes errichtet wurden. Auch von hier geht der Blick vom Thurner zum Feldberg, zum Schauinsland und weiter über das breite Zartener Becken mit der Stadt Freiburg bis hinüber zum Hexenberg Kandel, ja sogar über die Rheinebene bis zu den Vogesen. Nach einem kurzen Besuch des Kirchleins wanderte man auf dem Panoramaweg mit seiner unvergleichlicher Aussicht weiter Richtung St. Peter. Vorbei an der verträumten, schindelverkleideten Vogesenkapelle, deren Gründung ebenfalls auf ein Gelöbnis zurück geht, führte der Weiterweg über den vorderen Willmendobel hinunter nach St. Peter, wo zuerst die prächtige Barockkirche bestaunt wurde. Anschließend gings zum verdienten Mittagessen.
Frisch gestärkt wanderte man anschließend durch den Ort und weiter hinunter nach Oberibental und dann steil hinauf hinauf zur historischen Römerstraße. Man vermutet, dass bereits vor über 2000 Jahren, zur Zeit der römischen Besatzung des Oberrheins, ein Saumpfad vorbei an der heutigen Ruine Wiesneck auf die Höhen des Schwarzwaldes bestanden haben könnte. Noch heute erinnert unterhalb von St. Märgen die Bezeichnung Römerstraße an diesen möglichen Weg. Leider war inzwischen Nebel aufgezogen, so dass man ab jetzt die Auusicht sehr begrenzt war.
Auf einem schmalen Fußpfad war auch bald die Ohmenkapelle erreicht. Der Name des Berges „Ohmen“ dürfte keltischen Ursprungs sein und bedeutet soviel wie Friedensberg. Die Kapelle selbst ist dem hl. Judas Thaddäus geweiht und ist ein uraltes Wallfahrtsziel. Unzählige Votivtafeln zeugen davon, dass der heilige Judas Thaddäus vielen Menschen aus einer schwierigen Notlage geholfen hat.
Von der Kapelle waren es nur noch wenige Minuten zum Ausgangspunkt, von wo aus dann die Rückreise nach Sasbach angetreten wurde, nicht bevor schon Pläne fürs nächste Jahr geschmiedet wurden.
Helmut Hauser