Sonntag 08. September 2013
Eine Geocaching Tour der anderen Art führte die Familiengruppe des Schwarzwaldvereins heute am Geroldsauer Wasserfall bei Baden-Baden durch.
GCX3XJ oder „Die Fehler von Gerold’s Schwein“ :
Vom Wanderparkplatz bei N48°43.264′ E08°14.531′ (an der B 500 südlich von Geroldsau) ging es los in Richtung Geroldsauer Wasserfall.
Die Wegstrecke hat sieben Stationen, an denen vorgegebene Fotos mit der Wirklichkeit zu vergleichen sind. „Alle Bilder enthalten eine größere und eindeutig erkennbare Sauerei, welche erst vor Ort durch Vergleich mit den realen Gegebenheiten zu finden ist. Die Ferkeleien sind elementar, also Kleinigkeiten wie nachgewachsene Pflanzen, weggespühlte Steinchen, umgefallene Bäume, saugeile rumstehende Ehefrauen oder rumrennende Säue zählen nicht als Schweinerei.“
Die Sauerei in jedem Bild liegt in einem der vier Quadranten:
1 2
3 4
Theoretisch ganz einfach, praktisch jedoch sehr tückisch. Doch wer aufmerksam ist und die Anweisungen oben genau beachtet hat leichtes Spiel.
An jeder der Station A bis G „nur“ den Quadranten mit dem Bildfehler ermitteln und schon ist man dem Final sehr nahe:
A
B
C
D
E
F
G = ______
= ______
= ______
= ______
= ______
= ______
= ______ X
Y
Z = B – D
= F – E
= C + E – G = ______
= ______
= ______
Final:
N48°42,CZX‘
E08°15,XYX‘
Mag sich für den Laien alles ziemlich rätselhaft und mysteriös anhören. Ist es auch. Genau das ist Sinn und Zweck des Multi-Caches: Mehrere Stationen mit je einem Rätsel, die man alle lösen muss, um den Schatz am Final heben zu können. Und richtig verstehen tut man das Ganze erst dann, wenn man es selbst ausprobiert.
Am heutigen Tag hat sich eine sechsköpfige Wandergruppe zusammengefunden, um die knapp 18 km von Sasbach aus mit dem Pkw nach Geroldsau zu fahren. Und dort sind wir dann auch gleich in die Materie eingestiegen. Das erste Rätsel musste schon am Wanderparkplatz gelöst werden. Und so scheinbar einfach, wie sich die erste Aufgabe zunächst anhörte war es dann doch nicht. Und so hatte es tatsächlich etwas länger gedauert bis der erste Fehler im ersten Bild gefunden war. Das „Oh, Klar. Dass wir das nicht gleich gemerkt haben.“ war laut und deutlich und heute nicht das einzige Mal zu hören.
So. Jetzt wussten alle, worum es sich heute dreht und worauf bei m Bildervergleich mit der Realität zu achten ist. Die restlichen sechs Bilderrätsel waren alle in Hör- oder Sichtweite des Wasserfalls zu lösen. Doch jede Station hatte ihre Besonderheiten, mal ging es wieder etwas länger, mal auch deutlich schneller bis die Lösung gefunden war. Neben all der Rätselei haben wir aber nicht den Blick für die Landschaft verloren. Die Wegstrecke verlief größtenteils direkt am Grobbach entlang. Ein einfach begehbarer Weg mit teilweise wildromantischen Abschnitten, in ständiger Begleitung des Wasserrauschens. Höhepunkt der Wanderstrecke ist der Geroldsauer Wasserfall, der in Wikipedia wie folgt beschrieben wird:
„Der Geroldsauer Wasserfall ist ein etwa neun Meter hoher Wasserfall des Grobbachs beim Baden-Badener Stadtteil Geroldsau im Nordschwarzwald. Er liegt südlich von Geroldsau, etwa einen Kilometer von der Schwarzwaldhochstraße entfernt, am Grund eines bewaldeten Schwarzwaldtals.
Der Wasserfall wird durch eine Gefällstufe im Bühlertalgranit gebildet, dem kristallinen Grundgebirge. Die Stufe ist durch eine sehr widerstandsfähige, verkieselte Ruschelzone bedingt. Der Geroldsauer Wasserfall ist ein geologisches Naturdenkmal. Die Naturschutzbehörden stufen ihn aufgrund seiner Seltenheit in der Gesamtheit als schutzwürdig ein und ordnen ihn der höchsten Wertklasse sehr gut zu.[1] Er liegt innerhalb des 8.390 Hektar großen Landschaftsschutzgebiets Baden-Baden.
Der Grobbach entspringt am niederschlagsreichen Westabhang des Nordschwarzwalds in etwa 800 m ü. NN Höhe an der Schwarzwaldhochstraße bei Plättig/Bühlerhöhe. Er fließt nordwärts und vereinigt sich vor dem Wasserfall mit dem Harzbach, der mit seinen Zuflüssen den Nordwesthang der Badener Höhe entwässert. Nach dem in knapp 300 m ü. NN Höhe gelegenen Wasserfall durchfließt der Grobbach Geroldsau und mündet in Lichtental in die Oos.
Der Wasserfall gehört zu den beliebten Ausflugszielen der Tourismusstadt Baden-Baden. Er ist von Geroldsau über eine asphaltierte Fahrstraße und einen Fußweg entlang des Grobbachs erreichbar, die neben mehreren Wanderparkplätzen auch das Ausflugslokal Bütthof nahe dem Wasserfall erschließen. Die Umgebung des Geroldsauer Wasserfalls ist mit Rhododendron-Büschen bepflanzt.“
Kurz hinter der Gaststätte „Bütthof“, oberhalb des Wasserfalls war es dann soweit: Wir hatten alle Rätsel gelöst und konnten nun die Finalkoordinate ermitteln. Die Beine der Kinder wurden, mit dem nahen Schatz vor Augen, immer schneller. An der Zielkoordinate angekommen hatten wir dann, dank eines Hinweisfotos, leichtes Spiel den Schatz zu bergen.
Kaum war der Schatz wieder vergraben sind wir am Bach entlang, bei einsetzendem leichten Nieselregen, wieder zum Wanderparkplatz zurückgelaufen. Der Jahreszeit entsprechend war es, gegen 17 Uhr, im dichten Wald tief unten am Bach, inzwischen doch etwas düster geworden. Da sagte der kleine Philipp: „Du Papa, das war eine schöne Wanderung.“
Stefan Kunner