Pfingsmontag, 20. Mai 2013
Schon wieder eine Wanderung, die im Regen endete, so stöhnte Wanderführerin Gaby, denn auch im letzten Jahr hatte ihre Wanderung nicht gerade unter dem günstigsten Wetterstern gestanden.
Aber der Reihe nach: 16 Unternehmungslustige machten sich bei nicht gerade schönem Wetter in Fahrgemeinschaften auf den Weg nach Heimbach in der Nähe von Teningen im nördlichen Breisgau. Dort wollte man den 14 km langen St.Gallus-Rundweg erforschen, der 2009 zur 1250-Jahr-Feier des Dorfes eingerichtet worden war.
Auf 20 Schautafeln erfährt man am Wegesrand viel über Landschaft und Geschichte der Weinbaugegend und natürlich auch über den heiligen St. Gallus, einen Wandermönch und Missionar, der viel im Bodenseeraum gewirkt hat; nach ihm ist z.B. die Schweizer Stadt St. Gallen benannt. Gleich die erste Tafel steht neben dem Gedenkstein für die Ursprungskapelle „St.Gallus“; auf ihr war dann auch die Legende von St. Gallus und dem Bären zu lesen. Er hat sich vor ihm in keiner Weise gefürchtet, sondern dem Tier ein Brot geschenkt und ihn fortgeschickt. Ganz oft ist deshalb St. Gallus auf Abbildungen mit einem Bären zu sehen. Die Wanderschar machte sich nun auf den Anstieg zu den großen Steinbrüchen, aus denen rund 600 Jahre lang der rote Sandstein für den Bau des Freiburger Münsters gebrochen wurde und die seit 1971 unter Naturschutz stehen. Nach einer längeren Waldpassage mit leider ziemlich aufgeweichten Wegen gelangte man hinaus auf eine Freifläche oberhalb von Heimbach. Hier versprach die nächste Tafel einen weiten Rundblick auf Kaiserstuhl, Belchen, Blauen und Feldberg – letzterer versteckte sich allerdings in den Wolken.
Nach ungefähr der halben Wegstrecke machte man einen Abstecher zum Auswanderergedenkstein, errichtet für 200 Menschen, die im 19. Jahrhundert nach Amerika und Afrika ausgewandert waren und über deren Schicksal nichts mehr bekannt wurde. Vom Rankackerkreuz hatte man noch einen schönen Blick auf das kleine Schloß von Heimbach, doch dann mußten die Regenschirme aufgespannt werden, denn der kühle, kräftige Wind hatte leider die Regenwolken nicht vertrieben. Die Vesperpause verlief dementsprechend ungemütlich, aber zumindest halbwegs im Trockenen unter den Abdeckungen für mehrere Holzstapel !
Da wenig Aussicht auf Wetterbesserung bestand, beschlossen die Wanderführer Gaby und Rudi auf die restlichen vier Kilometer des Rundwegs zu verzichten und direkt zur Ortsmitte zurückzukehren. Unterwegs passierte man noch den Hermannsbrunnen – hier hielten die vier Dörfer Heimbach, Köndringen, Malterdingen und Mundingen in grauer Vorzeit gemeinsam Gericht. Albert Bohnert dankte den beiden Wanderführern abschließend für die Idee, einen Ausflug in diese Gegend zu unternehmen, denn dies Gebiet würde nicht so oft vom SWV besucht. Eine schöne und eine interessante Wanderung war´s trotzdem und zur Nachahmung empfohlen!
Gaby Kemper