Online-Tagebuch vom Familienwochenende auf dem Feldberg vom 17. bis 20. Mai 2013
Freitag, 17. Mai 2013
Hurra, geschafft.
Freitag, 17. Mai gegen 15.30 Uhr, die ersten Teilnehmer sind am Naturfreundehaus angekommen. Draußen ist es neblig, hier und da sieht man durch die Nebelschwaden noch kleine Schneefelder. Wir befinden uns an der Nordostflanke des Feldberg am „Baldenweger Buck“.
In Hinterzarten sind wir vom Höllental kommend am Ortsanfang rechts abgebogen, haben die Bahnlinie unterquert und dann sind wir satte 10 km ins Grün hinaus und hinauf gefahren. So weit liegt das Naturfreundehaus nämlich von der Zivilisation entfernt.
Ach so. Noch sind nicht alle da. Ob alle den Weg hierher tatsächlich finden. Also ich habe da so meine Zweifel, aber mal kucken.
Jetzt ist 17 Uhr, ab 18 Uhr sollen alle da sein. Die meisten Teilnehmer konnten nämlich nicht schon um 13.30 Uhr , wie ursprünglich geplant in Sasbach wegfahren.
18.30 Uhr: Nach und nach kommen die restlichen Teilnehmer an, jetzt sind wir fast vollzählig. Die „letzte“ Familie wird kurzfristig erst sehr spät anreisen. Die Neuankömmlinge beziehen in aller Ruhe ihre Zimmer und schauen sich um, wo sie hier eigentlich sind. Inzwischen funktioniert das, der Nebel hat sich nämlich gelichtet.
19.30 Uhr: Hmmm, lecker. Warme Würstchen und ein vielfältiges Salatbuffet. Alles selbst mitgebracht, schließlich sind wir Selbstversorger.
Unser Wanderprogramm für das Pfingswochenende:
Samstag: Wanderung direkt vom NFH über den Feldberggipfel zum Haus der Natur und wieder zurück, Streckenläng ca. 11 km.
Sonntag: Rundwanderung ab Bahnhof Hinterzarten zum Mathisleweiher mit Führung im Biobauernhof Mathislehof am Nachmittag, Streckenlänge ca. 8 km.
So. So viel für heute. Fortsetzung morgen Abend.
Samstag, 18. Mai 2013
6.30 Uhr: In den Zimmern wird es hell, die ersten wachen auf. Draußen blauer Himmel und strahlender Sonnenschein und eine klasse Fernsicht ins Rheintal und zur Schwäbischen Alb (aber von dem eigentlichen Highlight, was die Fernsicht anbelangt, wissen wir in dem Moment noch gar nix).
7.30 Uhr: Inzwischen haben sich fast alle im Gastraum versammelt, wir richten das Frühstück. Die Kinder (alle schon längst wach) haben schon Hunger. Gegen 8 Uhr frühstücken wir in aller Ruhe, richten unser Rucksackvesper und starten so gemütlich in einen traumhaften Frühlingstag.
9.30 Uhr: Start zur Wanderung direkt vom NFH über den Feldberggipfel bis zum Bismarckdenkmal an der Bergstation der Seebuckbahn. Es geht gleich in den Berg rein, hier und da queren wir ein Schneefeld, aber schon bald sind wir auf der Kuppe und sehen rechter Hand den Feldberggipfel und haben ringsum eine klasse Fernsicht: Im Norden in weiter Ferne die Hornisgrinde, im Osten die Südausläufer der Schwäbischen Alb bis hin zum Hegau mit seinen auffällig schroffen Vulkanen. Und dann an der nächsten Kuppe, kurz vor Erreichen des Gipfels , die Alpen. Wow. Alle sind fasziniert. Nach einer Rast am Gipfel, mit Männer-, Frauen- und Kinderschnaps, gehen wir zum Bismarckdenkmal mit Blick hinunter zum Feldsee und Raimartihof und weiter auf den Feldbergturm, wo am Nachmittag tatsächlich drei standesamtliche Hochzeiten stattfinden (was es nicht alles gibt). Von der Aussichtsplatttform des Turmes sehen wir dann auch den Titisee und den Schluchsee – und das übrige Rundum-Panorama sowieso.
Am frühen Nachmittag geht es auf gleichem Weg wieder zurück zum NFH. Leider mussten wir den urspr. geplanten Abstecher zum Wichtelpfad beim Haus der Natur streichen. Der Pfad ist nach dem langen Winter noch nicht wieder geöffnet.
Zurück am NFH gibt es dann Kaffee und Kuchen, danach zieht es uns auf die Terrasse, wo wir uns an den wärmenden Sonnenstrahlen erfreuen. Auf dem Feldberg waren heute recht viele Leute unterwegs, einige der Wanderer finden sich auch hier auf der Terrasse ein. Andere Wanderer kehren 100m nebenan in der Baldenweger Hütte ein. Also verhungern oder verdursten muss hier keiner.
So. Das soll genügen für heute. Heute Abend gibt es Spaghetti Bolognaise zum Abendessen. Wir wollen etwas zeitiger essen als gestern, weil ab heute ist die Bude voll. Da wird es gemütlich eng. Und irgendwann im Lauf des Tages wird hier auch noch eine Musikband eintrudeln, denn die haben sich beim Hüttenwirt auch angekündigt. Die spielen Dixie mit ie.
Sonntag, 19.05.2013
Heute sind wir mit dem Auto nach Hinterzarten gefahren, um vom Kurhaus aus zum Mathislehof zu laufen, wo uns Betriebsleiterin Nicole bereits zur Führung erwartet hat. Nicole erklärt uns kindgerecht mit viel Hingabe und Sachverstand die Betriebsabläufe auf dem ca. 25 ha großen Biobauernhof. Die junge Landwirtin führt uns durch den Stall, wo die Kinder Gelegenheit zum Melken haben – allerding nur an einer blechernen Kuh – im Volksmund auch Eimer genannt, weil die aus Fleisch und Blut, erstmals nach dem Winter seit dem Vortag auf der Weide sind. Daneben gibt es hier auch noch Hühner und Schweine, letztere kommen aber erst in der nächsten Woche in ihr Sommerquartier.
Der Demeter-Hof gehört zur Waelder GbR mit Stammsitz in St. Georgen-Peterzell, wo sich auch die hofeigene Käserei befindet. In Hinterzarten selbst ist man auf die Aufzucht von Milchkühen und Mastrindern spezialisiert. Der Hof vermarktet seine Produkte nicht nur im hofeigenen Laden, sondern beschickt auch verschiedene Wochenmärkte in der Region.
Im Schutz der Tenne haben wir um die Mittagszeit unser Vesper eingenommen. Im Hofladen konnten wir uns schließlich mit Wurst und v.a. auch mit Käse eindecken. Die, die aufgrund der kühlen Witterung auf knapp 1000 Höhenmeter etwas durchgefroren waren, haben sich vor dem Weitermarsch mit einer Tasse Kaffee gewärmt.
Witterungsbedingt haben wir das Tagesprogramm abgeändert. Anstatt zum Mathisleweiher hieß es wieder zurück nach Hinterzarten zum Abenteuerspielplatz, wo die Kinder toben konnten. Ein kleiner Teil der Wandergruppe ist sechsbeinig, auf einem gut ausgebauten Wanderweg und vorbei an dem einen oder anderen Gehöft, in Richtung Seebuck zum knapp 8 km entfernten NFH zurückgelaufen. Der letzte Kilometer vor dem Ziel führte steil hinauf, am wildromantischen Sägerbach entlang, zur knapp unterhalb des NFH gelegenen Baldenweger Hütte.
Und. Wie’s halt ebbe isch, wenn de mol wit weg bisch vun deheim. Dann triffsch halt ebber, denn du zwar selber villicht nid kennsch, der widerum aber ebber kennt, denn du kennsch. Hänner des kapiert? So ist es den Wanderern passiert, die am NFH zuerst angekommen sind.
16.00 Uhr: Jetzt sind wir alle wieder am NFH versammelt, also Zeit zum Kaffee kochen und den restlichen Kuchen zu essen. Schließlich wollen wir wieder Hunger haben, wenn es um halb sieben Flammkuchen im selbst mitgebrachten Flammkuchenofen gibt.
Heute verbringen wir unseren letzten Abend auf dem Höchsten im Schwarzwald. Bis die 30 Flammkuchen verdrückt sind wird eine gewisse Zeit vergehen. Danach werden wir es noch standesgemäß ausklingen lassen und einen gemütlichen Abend in der kachelofengewärmten Gaststube verbringen.
Morgen fahren wir wieder zurück nach Sasbach. In Freiburg machen wir noch einen Zwischenstopp im Tierpark Mundenhof. Aber nicht alle: Zwei Unentwegte wollen von Freiburg aus mit dem Fahrrad nach Hause fahren. Ohne Motor und doppelten Boden. Chapeau.
So viel vom Feldberg, von unserem ersten online-Tagebuch. Wir grüßen die weite Welt und alle Wanderfreunde aus nah und Fern.
Bis bald. Wenn ihr auch mal Lust habt mit uns zu wandern: Ihr seid jederzeit willkommen.
Stefan Kunner