Juli 2002
Schon Tradition ist im Juli die viertägige Wanderfahrt des Schwarzwaldvereins Sasbach. 24 Wanderfreunde trafen sich frühmorgens zur Abfahrt nach Pfronten im Allgäu. Und schon machte die Nachricht die Runde: unser Wanderführer Helmut Hauser ist krank und muß das Bett hüten. Wie alle unseren Helmut kennen, hat er 2 wandererprobte Vetreter, seinen Bruder Richard und Wolfgang Schmälzle. Und ab ging die Fahrt, Allgäu wir kommen. Nach dem Frühstück in unserem Standquartier Hotel „Pfrontener Hof“ wanderte man bei wechselhaftem Wetter ab Pfronten-Kappel über Röfleuter Berg und Gundhütte hinauf zum Edelsberg auf 1629m. Auf dem Weiterweg zur Alpspitze kam ein kräftiger Regenschauer, so dass man bei einer Hütte unterstand, die leider geschlossen war. Danach trennten sich die Wege. Die meisten wanderten über die Alpspitze, eine kleine Gruppe stieg direkt zum Sportheim Böck ab. Der Rückweg führte über die Kappler Alpe zurück nach Pfronten-Kappel.
Ausgangspunkt am zweiten Tag war Tannheim. Mit der Seilbahn steuerte die Wandergruppe das 1864m Hohe Neunerköpfle an. Nahe der Bergstation ist ein Startplatz für Drachenflieger die von ca. 1800m ins Tannheimer Tal schweben. Bei herrlichen Wetter stieg man die letzten 60 Höhenmeter auf den Gipfel, von wo aus man den herrlichen Blick ins Tannheimer Tal und das Alpenpanorama genoss. Von dort ging es durch herrlich blühende Almwiesen, auf denen sich immer mal wieder ein Murmeltier blicken lies, über den Usseralpergrat zur Strindenscharte. Weiter wanderte man auf dem Saalfelder Höhenweg zur Grappenfeldscharte und auf den Gipfel der Schochenspitze. Auf 2069m angekommen, entschädigte der herrliche Blick auf den Traualp- und Vilsalpsee sowie auf das umliegende Bergpanorama für die Mühe des schweißtreibenden Aufstiegs. Vorbei an Edelweiß, blauem Enzian und blühenden Alpenrosen, stieg man nach einer kurzen Rast über Ziegerstein ab zum kleinen Bergsee Lache bis zur Landsberger Hütte. Zwei unermüdliche ließen es sich nicht nehmen, beim Ziegerstein noch einen Abstecher über die Lachenspitze 2126m zu machen, um von diesem Gipfel zur Landsberger Hütte abzusteigen. Der teilweise steile und schwierige Abstieg zum Traualpsee, vorbei an einem Wasserfall führte uns zum Vilsalpsee. Von dort fuhr man mit dem Bus zurück nach Tannheim. Der Aggenstein 1986m war Ziel am dritten Wandertag. Startpunkt war die Breitenberg-Seilbahn direkt neben unserem Hotel. Trotzgeschlossener Bewölkung fuhr man mit der Seilbahn auf den unteren Breitenberg. Von dort wanderte man über den lauten Graben vorbei an einer Grenzhütte. Da es mittlerweile zu regnen anfing marschierte man teilweise auf matschigen Pfaden und rutschigen Holzbohlen bis zur Bad Kissinger Hütte. Das letzte Stück hat Petrus so richtig die Schleusen geöffnet. Da sich das Wetter nicht besserte, beschloss man nach einer längeren Pause wieder aufzubrechen. Eine Gruppe stieg direkt nach Grän im Tallheimer Tal ab. Die zweite Gruppe wanderte über die Sebenalpe auf dem Gräner Höhenweg zum Füssener Jöchle, um mit der Seilbahn nach Grän hinunter zu fahren.
Sonnenschein und herrliches Wanderwetter war am letzten Tag. Von Pfronten-Steinach ging es auf dem Südaufstieg zur Mariengrotte und weiter zur Burg Falkenstein. Sie liegt 1268 m über dem Meer und ist damit die höchste Burgruine Deutschlands. Erst mit König Ludwig II. kommt ihr wieder Aufmerksamkeit zu. Die romantische Schönheit hat es ihm angetan und in mondhellen Nächten genoss er von hier oben allein und traumverloren den weiten Blick über sein Land. Ein neues Schloss sollte hier entstehen und 1885 wurde mit dem Bau der Wasserleitungen begonnen. Das Schloss selbst allerdings blieb ein Traum nach dem Tod Ludwigs 1886
Wenn man die Burg umrundet hat man einen herrlichen Blick auf Pfronten, die umliegenden Berggipfel, die Allgäuer Seen (Weißensee, Hopfensee, Alpsee, Forggensee) Füssen mit Neuschwanstein, und die Zugspitze. Der Weiterweg führte über den Zirmgrat und Saloberweg zur Saloberalp. Frisch gestärkt stieg man zum Alatsee ab, von wo aus man wieder nach Hause fuhr.
Beim Abschluß in der Linde in Lichtenau dankte die erste Vorsitzende Gisela Höss den beiden „Ersatzwanderführern“ Richard Hauser und Wolfgang Schmälzle für die tollen Touren und den selbstlosen Einsatz. Von hier aus ein herzliches Dankeschön für die Vorbereitungen und wie gewohnt gute Organisation an den erkrankten Wanderführer Helmut Hauser.