3. bis 6. Juni 2004
Die letzten Pfingstferientage nützte der Schwarzwaldverein Sasbach/Obersasbach zu einer Novität: eine mehrtägige Familienwanderung. Als Wanderziel hatte Organisator Albert Bohnert eine romantische Ecke des benachbarten Elsaß auserkoren; Standort war Obersteinbach ganz im Norden des Nachbarlands jenseits des Rheins, fast schon in Reichweite des Naturparks Pfälzerwald gelegen. In einem „Selbstversorgerhaus“ war genügend Platz für die fünf Familien mit den zwölf Kindern – diese zwischen fünf und 15 Jahren, die nun gespannt waren, was sich an den nachfolgenden Tagen so „abspielen“ würde.
Nach der ersten Übernachtung und einem reichhaltigen Frühstück wurden schon früh die Wanderschuhe der großen und kleinen Vereinsmitglieder geschnürt, ungeachtet des wolkenverhangenen Himmels. Ziel war die Burg Lützelhardt, erbaut in knapp 400 Metern Höhe auf einem riesigen Sandsteinfelsen. Natürlich ließ es sich die Wandergruppe nicht nehmen, sämtliche Stufen des geschichtsträchtigen Bauwerks zu erklimmen, um schließlich auf dem höchsten Punkts der Burg das wohlverdiente mitgebrachte Vesper einzunehmen,,. Anschließend führte Albert Bohnert seine Begleiter zu einem mächtigen nahegelegenen Aussichtsfelsen, der einen herrlichen Weitblick über das bewaldete Gebiet und die Dörfer rund um Obersteinbach erlaubte. Bohnert, zugleich auch zweiter Vorsitzender des Sasbacher Schwarzwaldvereins, hatte die mehrtägige Familienwanderung unter das Motto „von Burg zu Burg“ gestellt- und so führte er die fünf Familien auch gleich weiter zum „Chateau de Wasigenstein“, in deren Einzugsgebiet die elsässisch-pfälzische Grenze verläuft. Die ebenfalls sehr geschichtsträchtige Burg selbst, bestehend aus „Groß- und Kleinwasigenstein“, wurde von den Kindern und ihren Eltern begeistert erkundet, ehe es zum „Wanderwohnsitz“ zurückging.
Anderntags wurde von einem Waldparkplatz aus die nächste Wanderung gestartet: Ziel war die Burg Fleckenstein, oberhalb des „Hirschthales“, die nach mäßigem Anstieg bis auf eine der dortigen höchsten Erhebungen in der Nähe der Stadt Wissembourg erreicht wurde. Groß und Klein lauschten gerne den Ausführungen während der Führung durch das Burgareal, fast schien man sich um viele Generationen zurückversetzt, als Edelleute, Ritter und Burgfräuleins das Leben der dortigen Burgen prägten. Etwas steiler bergan ging es wenig später dem nächsten Wanderziel entgegen: zur nördlich postierten Wegelnburg, fast an der Grenze zum Nachbarland Pfalz gelegen. Von der über 570 Meter hohen Erhebung aus bot sich den Wanderern ein grandioser Rundblick über beide Länder. Nahe dem Zinken Nothweiler erreichten Albert Bohnert und seine wanderfesten Begleiter bald das nächste Burgareal: die etwas östlich gelegene Hohenburg, von der aus einst ebenfalls Rittersleute das Grenzgebiet zur Pfalz kontrollierten. Von der über 550 Meter hohen alten Burganlage ging es einige hundert Meter weiter: letztes „Etappenziel“ war die etwas tiefer gelegene Burg Löwenstein, die der Überlieferung nach zeitweise ein richtiges „Raubritternest“ gewesen sein soll. Am späten Nachmittag wurde schließlich der Ausgangspunkt der hochinteressanten Wanderung erreicht, von dort aus wurde mit den eigenen Fahrzeugen wieder das Wanderheim erreicht.
Die Erwachsenen unter den Teilnehmern ließen es sich schließlich nicht nehmen, ihren Kindern am letzten Abend einen richtigen „Hüttenzauber“ zu bieten: erst aber gab es mal für alle eine selbst gebackene Pizza, ehe mit allerlei Spielen und viel Hüttenmusik für Kurzweil gesorgt wurde. Wie es sich für ordentliche Gäste in einem Wanderheim geziemt, stand anderntags vor der Heimfahrt ein ordentliches Großreinemachen an: dann ging es mit den Autos weiter ins „Hinterland“, wo die Stadt Bitch zum Fahrtziel auserkoren wurde. Besonders beeindruckend war im Rahmen der Wanderung durch den historischen Stadtkern der Besuch der Zitadelle und des angrenzenden Garten des Friedens, der diesen Namen wahrlich verdiente. Im Verlaufe des Nachmittags wurde schließlich wieder die Heimfahrt angetreten. Die mehrtägige Wanderung für Familien mit Kindern fand derart viel positive Resonanz, daß jetzt schon feststeht, daß unter der Regie des Sasbacher Schwarzwaldvereins auch im kommenden Jahr ein ähnliches Unternehmen zur Durchführung kommen wird.