29. Mai 2005
Ein Fest der Wanderer am Sonntag, den 29. Mai 2005
von Klaus Mohr, Bezirksvorsitzender des Bezirks Hornisgrinde
Ein lang gehegter Traum geht in Erfüllung: die Wiedereröffnung des Hornisgrindeturmes der ehemaligen Sektion Achern des Badischen Schwarzwaldvereins. Unzählige Wanderer und Spaziergänger haben seit den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts sehnsüchtig beim Überschreiten des langgezogenen Rückens der Hornisgrinde auf die vom Militär beschlagnahmten Aussichtstürme wie den Hornisgrinde- und den Signalturm geschaut. Mit viel Idealismus waren sie um die Jahrhundertwende 19./20. Jahrhundert für die Erbauung der Schwarzwaldwanderer errichtet worden. Mittlerweile dienten sie hinter meterhohen Zäunen anderen Zwecken.
Eingebunden in die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg, dem Ende des Kalten Krieges, der Wiedervereinigung Deutschlands und im Rahmen einer Europäischen Union hatte die militärische Nutzung größtenteils ein Ende, die Absperranlagen fielen! Nach Abzug der Alliierten wurde der Hornisgrindeturm von der Waldgenossenschaft Seebach von der Bundesrepublik Deutschland zusammen mit den gesamten Baulichkeiten auf der Hornisgrinde zurückgekauft.
Die Gemeinde Seebach (Ortenaukreis) unter Leitung von Bürgermeister Reinhard Schmälzle und dem Seebacher Gemeinderat nahmen sich mit einer vorbildlichen Weitsicht der Sanierung und der Restaurierung des zweckentfremdeten Hornisgrindeturmes an. Deutliche Spuren von Zeit, Witterung und der Zweckentfremdung galt es zu beseitigen. Nur mit einer gemeinsamen Finanzanstrengung konnte dies bewerkstelligt werden. Allen voran das Land Baden-Württemberg, die öffentliche Hand, Sponsoren und die Gemeinde Seebach. So wurden die Voraussetzungen geschaffen, den Turm zu retten.
Einen ordentlichen Beitrag dazu leistete der einstige Erbauer und Eigentümer, der Schwarzwaldverein mit seiner Baustein-Aktion „Hornisgrindeturm“. Wie einst helfen wieder zahlreiche Freunde und Mitglieder des Schwarzwaldvereins mit ihrer Spende bei der Restaurierung dieses Turmes auf dem höchsten Berg im Nordschwarzwald, der Hornisgrinde, mit. Jubilare stellten ihre Geburtstagswünsche in den Dienst dieser guten Sache! Dadurch konnte der Schwarzwaldverein einen beeindruckenden finanziellen Beitrag leisten. Ein Ergebnis das sich sehen lässt. Die Summe von 30 000 Euro (Stand März 05) scheint in greifbarer Nähe. Wie am Anfang um 1905 waren auch wieder zahlreiche Ortsgruppen und Bezirke mit dabei. Die Ehrenamtlichen im Bezirk Hornisgrinde stellten nicht nur ihre Freizeit sondern auch Material und das Engagement ganz dieser Aktion zur Verfügung, der sie sich nach wie vor verpflichtet fühlen. Noch sind die Arbeiten am Turm nicht abgeschlossen, doch mit der Wiedereröffnung am 29. Mai 2005 beginnt ein neues Kapitel im Bereich des Grindenschwarzwaldes „Hornisgrinde – Wilder See“ zwischen Hochkopf und Schliffkopf.
Gemeinsam mit der Gemeinde Seebach lädt der Schwarzwaldverein, Bezirk Hornisgrinde, zur feierlichen Wiedereröffnung des im l. Bauabschnitts restaurierten Hornisgrindeturmes am Sonntag den 29. Mai 2005 ein: Beginn ist um 10 Uhr mit einem Ökumenischen Gottesdienst im Festzelt beim Hornisgrindeturm. Um 11 Uhr eröffnen Landwirtschaftsminister Peter Hauk und die Vertreter der am Projekt beteiligten Institutionen und Gemeinden und des Schwarzwaldvereins den Hochmoorerlebnispfad. Um 11.45 Uhr ist dann die feierliche Wiedereröffnung des Hornisgrinde-Aussichtsturmes.
Anschließend wird ein Fest gefeiert mit Unterhaltung, Bewirtung, Führungen und vielen Informationen. Der Schwarzwaldverein Bezirk Hornisgrinde mit seinen Ortsgruppen lädt alle Wanderer ein, diesen Tag mit ihnen gemeinsam zu feiern.