Sasbacher Schwarzwaldverein in der Tauernregion unterwegs

22. bis 25. August 2010

Unterwegs im Nationalpark Hohe Tauern war in diesen Tagen eine fast zwanzigköpfige Wandergruppe des Schwarzwaldvereins Sasbach: unter der Führung von Werner Gutenkunst wurde nach der langen Anfahrt gegen Mittag das Matreier Tauernhaus, das Anfahrtsziel der Alpinisten, erreicht. Ein „Meer von Dreitausendern“, überragt vom fast 3800 Meter hohen Großglockner empfing die Wanderer bei herrlichem Spätsommerwetter; sofort fühlte man sich von der einzigartigen Erlebniswelt dieses größten mitteleuropäischen Nationalparks in seinen Bann gezogen.
Verstärkt wurden die ersten Eindrücke schon am Nachmittag des Anfahrtstages, als Werner Gutenkunst mit seinen Begleitern ins gut dreißig Kilometer entfernte Virgental fuhr: beim Wanderparkplatz Ströden wurden die Wanderschuhe geschnürt, bald darauf waren die Umbalfälle erreicht. Entlang des Wasserschaupfades genoss die Wandergruppe dieses vielleicht beeindruckendsten Naturschauspiels im gesamten Nationalpark, in dem allen Betrachtern sehr deutlich vor Augen geführt wird, wie die Kraft des Wassers im Lauf vieler Jahrhunderte die Landschaft formte.
Wunderschönes Wetter begleitete die Sasbacher Wandergruppe anderntags bei der ersten richtigen Alpentour: nach zeitweise steilen Aufstiegen wurden Gutenkunst und seine Begleiter von der unbeschreiblich schönen Aussicht zu den schneebedeckten Höhen des Großvenediger belohnt. Bei der nachfolgenden Wandertour bis zur fast 2500 Meter hoch gelegenen St. Pöltner Hütte wurde einmal mehr deutlich, daß man inmitten einer einzigartigen alpinen Bergregion unterwegs war. Beim Aufstellen zum Erinnerungsfoto beim Hüttenkreuz blies ein recht rauer Wind, der daran erinnerte, daß im Hochgebirge die äußeren Bedingungen immer mal wieder wechselhaft sind. Dennoch konnte der Wanderplan dieses Tages beibehalten werden, die weitere Tour führte weiter über den „Drei-Seen-Weg“, der zu den Wassern des Grau-, Schwarz- und Grünsees führte. Eine wagemutige Wandergruppe ließ sich dabei sogar den Aufstieg zum fast 2700 Meter hohen Messelingkogels nicht nehmen; am Ende der zeitweise schweißtreibenden Tor standen über 1300 Tageshöhenmeter zu Buch. Mittlerweile waren auch der ehemalige Obersasbacher Ortsvorsteher Albert Doll und sein Freund Josef Hensinger zur Wandergruppe gestoßen, gemeinsam genoss man die Vorfreude auf den kommenden Wandertag.
Regen und Wind wechselten sich ab, als man anderntags unterhalb des Venedigerhauses den Einstieg in den dortigen Gletscherweg anging; wenig später erforderte der Anstieg zum Wasserfall des Schlatenbaches schon einige Kondition. Der Lohn dieser Kraftanstrengung war eine unbeschreiblich schöne Aussicht auf die umliegende Bergwelt sowie die hier zu sehenden Höhenseen. Eines dieser Gewässer trägt, wie Wanderführer Gutenkunst seine Begleiter informierte, den Namen „das Auge Gottes“, wobei eine kleine grüne Insel inmitten des dreieckförmigen Sees den Vergleich mit einem Auge noch verstärkt.
Zum stürmisch-kalten Wind kam nach der Mittagspause, als man schon den Schlatenbach überquert hatte, noch heftiger Regen hinzu. Am späteren Nachmittag, als man schon einen größeren, recht anstrengenden Abstieg bewältigt hatte, machte dann wieder ein strahlend blauer Himmel die vorangegangenen widrigen Umstände wett; zudem konnte man sich der zeitweisen Begleitung von fast zwei Dutzend Ziegen erfreuen. Gemütlich konnte man dann am Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein den Ausblick auf die umliegenden schneebedeckten Dreitausender und Gletscher genießen.
Nach einem letzten kameradschaftlich ausklingenden Abend stand schon wieder die Heimfahrt bevor, die zunächst nach Kufstein, der vielbesungenen „Perle Tirols“ führte. Pech nur, daß keines der Autos einen Parkplatz fand, derart stark war der Touristenansturm. Wieder im Lenderdorf angekommen, bedankten sich sowohl der Vereinsvorsitzende Albert Bohnert als auch Günther Mahle bei Organisator und Wanderführer Werner Gutenkunst für die unvergesslichen Tage im Herzen dieses einmaligen Naturparks, der mit seinen verschiedenen Vegetationszonen von den Getreidefeldern und Almen bis hin zum „ewigen Eis“ für jeden Hochgebirgswanderer zum unvergessliches Erlebnis wird.