Radtouren zwischen Altmühl und Donau

22. bis 26. Mai 2011

Unter günstigem Stern stand die diesjährige mehrtägige Radtour, die, nach krankheitsbedingten Absagen in letzter Minute, noch 28 Radler an Altmühl, Donau und den Rhein-Main-Donaukanal führte. Kein Unfall, keine nennenswerten Pannen und nur Glück mit dem Wetter – das hatte sich Rudi Rapp, der die Touren stets mit großer Sorgfalt vorbereitet, auch redlich verdient. Außerdem feierte der Jungrentner auf dieser Tour seinen 60. Geburtstag, doch dazu später. Mit dem Bus ging`s los auf der Autobahn Richtung Nürnberg, dann vorbei am Altmühlsee in die Nähe von Weissenburg in Bayern. Dort bei Rohrdorf gibt es ein kleines Naturwunder zu bestaunen: eine steinerne Rinne. Hierbei gräbt sich das Bächlein keinen Graben, sondern erhebt sich mit Hilfe von Kalkablagerungen zu einem Hochbett, in dem dann das Rinnsal fließt. Bei einem kurzen Spaziergang wurde dieses Naturschauspiel von allen gebührend bestaunt.
Dann endlich ging es auf die Räder und in gemütlichem Tempo, quasi zum Einrollen, durchs idyllische Anlautertal über Titting nach Kinding, wo uns der Bus wieder aufnahm und nach Berching brachte. Hier, im Hotel Dallmayr, wurden wir kulinarisch aufs Beste versorgt. Nach dem Abendessen führte Rudi einige Interessierte durch den hübschen Ort mit Stadtmauer und -toren, der den Vergleich mit Dinkelsbühl oder Rothenburg nicht zu scheuen braucht.
Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Bus gen Norden und begannen die Radtour in Allersberg, um dann bei herrlicher Morgenstimmung die ganze Länge des Rothsees (bekannt durch Triathlon) abzuradeln. Von dort war es nicht weit nach Hilpoltstein, wo wir auf den Gredlradweg einbogen. Er verläuft auf der ehemaligen Bahnstrecke zwischen Hilpoltstein und Greding und ist ca. 30 km lang. Vor Thalmässing, wo wir Mittagspause machten, erreichten wir auf 462 m Höhe die europäische Wasserscheide. Die Tour endete wieder in Kinding, wo der Bus wartete. Ganz Unentwegte radelten auch noch die restlichen 20 km zurück ins Quartier.
Der Dienstag sah uns wieder auf einer ehemaligen Bahnstrecke: diesmal auf dem Schambachtalradweg, den wir mit dem Bus in Sandersdorf erreichten. Wir folgten ihm aber nur wenige Kilometer – der Radweg geht Richtung Ingolstadt – und bogen dann ab, um über Mindelstetten und Forchheim bei Marching die Donau zu treffen. Über den Kurort Bad Gögging erreichten wir zur Mittagspause das sehenswerte Abensberg, bekannt durch Spargel- und Hopfenanbau und den weithin sichtbaren Kuchlbauerturm, ein Architekturprojekt von Hundertwasser. Nach der Stärkung ging es in flotter Fahrt zurück zur Donau, wo wir beim Donaudurchbruch die älteste Abtei Bayerns, das berühmte Kloster Weltenburg erreichten. Dort geht es nur noch mit dem Schiff weiter; am idyllischsten ist es mit den flachen Kähnen, die in 20 Minuten den imposanten Durchbruch durchfahren. Die Donau hat sich hier durch mächtigen Jurakalk gefressen und bizarre Felsgebilde geschaffen. In 3 Gruppen, denn es passen immer nur maximal 10 Personen mit Rädern in ein Boot, und es waren nur 2 im Einsatz, organisierten wir die Fahrt. Die Wartezeit ließ sich bestens bei einem kühlen, dunklen Klosterbier überbrücken. Glücklich wieder vereint radelte die Gruppe die restlichen Kilometer nach Kelheim, wo die Räder wieder verladen wurden. Der Hänger blieb in Kelheim stehen, denn am nächsten Tag wollten wir von hier aus wieder starten.
Der Mittwoch begann bei strahlendem Sonnenschein, dann als erstes mit einem zünftigen Ständchen für unser Geburtstagskind Rudi. Die große Feier verschoben wir auf den Abend, denn zuvor stand der Altmühltalradweg von Kelheim bis Berching (ca. 65 km) auf dem Programm. Erst am rechten Ufer, dann links erreichten wir in Essing die berühmte 197 m lange Holzbrücke mit dem typischen Bogen. Diese mußte natürlich überquert werden, dann ging`s weiter zum Mittagessen in Riedenburg. Kaffee- oder Eispause wurde in Dietfurt
eingelegt, und in Kottinwörth besichtigten wir noch die Wehrkirche. Über Beilngries und entlang des Rhein-Main-Donaukanals erreichten wir wieder unser Quartier. Hier erwartete die Gruppe eine Überraschung, denn zur Feier des Tages gab es ein leckeres bayerisches Buffet, das Rudi bestellt hatte. Zuvor lud Gisela Höß im Namen des Schwarzwaldvereins Sasbach-Obersasbach zu einem Sektumtrunk. Beim Essen wurde dann auch das lange gehütete Geheimnis um Rudis Geschenk gelüftet: die Radelfreunde hatten zusammengelegt und ihm eine „Rentnerbank“, geschreinert von Sepp Kurz, geschenkt. Das Bild der Bank, die in unserer Abwesenheit von Albert Bohnert vor Rudis Haustür gebracht worden war, erreichte uns per e-mail und wurde von allen gebührend bestaunt. Dazu gab es ein Gedicht von Gaby, eins von Berta und ein „Rudi-Alphabet“, gefertigt und vorgetragen von Helene Jörger und Sepp Tremml.
Am letzten Tag radelten wir nur noch drei Stunden, dafür aber auf besonders schöner Strecke, nämlich von Berching aus in nördlicher Richtung entlang des alten, unter Landschaftsschutz stehenden König-Ludwig-Kanals – Rudi Rapps ausgemachte Lieblingsstrecke. Bei „Schleuse 35“ gab es ein letztes Mal Gelegenheit, bayerische Würstchen und Bier zu konsumieren, dann hieß es Räder verladen und ab nach Hause.