Endlich war es soweit, Viertageswanderung an der Mosel mit Helmut und Richard…
Früh morgens
traten 28 Wanderer, darunter auch mehrere Gäste, die Reise in
Fahrgemeinschaften nach Mehring an. Gegen halb 10 Uhr kamen wir an der römischen Villa Rustica an. Nach kurzer Besichtigung startete
unsere Wanderung am Sportplatz . Um warm zu werden, ging es ab hier direkt über
einen kleinen steilen Berg auf schönen Pfaden hinunter zur Mosel. Sanft ansteigend entlang des Molesbaches liefen
wir dann in Richtung Einstieg zum Klettersteig.
Eine Rodelbahn und das Hotel Triolago sahen wir rechts des Weges. Dann ging es steil den Berg hinauf zum Kammer Knüppchen, eine
tolle Passage für trittsichere Wanderer. Oben angekommen gab es einen ersten
Panoramablick auf die Mosel. Von hier
aus, pfadig durch schöne Mischwälder, zum
zweiten Aussichtpunkt. Der 25 m hohe hölzerne Aussichtsturm „Fünfseenblick“ öffnete uns einen grandiosen 180 ° -Blick auf
das Moseltal zwischen Hunsrück und
Eifel. Aufgrund seiner Schleife ist der Fluss hier nur in kleinen Teilen zu
sehen, so dass der Eindruck entsteht, dass es sich nicht um einen Fluss,
sondern um 5 Seen handelt.
Gut gestärkt, dank dem verzehrten Rucksackvesper, marschierten wir abwärts über
urige Pfade , vorbei an Weinreben bis zu einem Steinbruch. Rutschige
Schieferplatten mussten überquert werden. Gegen 16 Uhr hatten wir unsere 16 km und 450 HM geschafft und fuhren mit unseren PKW’s ins Hotel zur Post in Bernkastel-Kues. Nach dem 3
Gänge Menü besuchten manche Wanderer noch ein Donnerstags-Hock in der Stadt und ließen so den schönen Tag ausklingen.
Am 2. Tag war vom Ausschlafen nicht die
Rede. Um 7.15 Uhr war Frühstück
angesagt. Eine Stunde später saßen wir schon im Auto und fuhren nach Zell.
Diese anspruchsvolle Tour startete am Zeller Schwarze Katz-Brunnen. An der Tourist-Information ging es sofort
knackig bergauf. Zwischen den Häusern rauscht ein kleiner Wasserfall. Danach
beginnt der Collis-Steilpfad . Enge, steile Schieferpfade wechseln ab mit
schmalen Weinbergtreppen. Dann geht es mit Hilfe von Trittbügeln und Drahtseilen über gestufte
Felswände zum Rommeney-Weg. Der Klettersteig hat ein Hauch von alpinem
Charakter. Am Collis-Turm, der 1906
erbaut wurde, hatten wir den schwierigsten Teil hinter uns und genossen den
herrlichen Ausblick auf das Moseltal.
Weiter ging es auf dem Moselsteig durch
schier endlose Weinberge zur Merler Königshütte, von dort aus erblickten wir den Marienburgsattel . Im Weinort Neef
sahen wir, dass dort der rote Weinbergpfirsich noch angebaut wird. Gegen 13.30
Uhr erreichten die Wanderer dann endlich die höchst gelegene Straußenwirtschaft
an der Mosel, „Onkel Tom’s-Hütte“. Mit hauseigenem Wein und
moselländischem Essen wurde unser Gaumen
verwöhnt.
Nach ausgiebiger Rast und einem kurzem Regenschauer wanderte unsere Truppe weiter in Richtung der
ersten Doppelstockbrücke Deutschlands
(1875-1877 erbaut). Sie ist 314 m lang
und ist eine Brücke zwischen Alf und Bullay.
Steil hinauf ging es nun zur Kreuzweg Kapelle mit fantastischer Aussicht. Ein nächstes
Highlight war der Prinzenkopfturm. Nach 113 Stufen Aufstieg auf den Turm gab es
dort oben einen grandiosen Rundumblick auf Mosel, Kanonenbahn und zur
Marienburg. Zu Recht gilt der Aussichtsturm als einer der schönsten
Aussichtspunkte in der Region.
Das Wetter wurde nun zunehmend schlechter. Es gewitterte, als wir die
Marienburg ansteuerten. Mit Schirmen und Regenjacken marschierten wir zügig weiter
auf dem Weg nach Zell. Nach etwas mehr als 21 km und 650 HM genossen wir unser
3-Gang-Menü in unserer Unterkunft und das eine oder andere Glas Moselwein.
Am Samstag,
bei guter Wetterprognose, liefen wir nach unserem Frühstück direkt vom
Hotel los. Unser heutiges Ziel: Über den
Moselsteig nach Ürzig, ca. 18 km und 650 HM
Vom Marktplatz in der Fachwerkstadt Bernkastel
führte der Moselsteig ostwärts hinauf und wir folgten der Kallenfelsen
Straße zwischen Wald und Rebfluren aufwärts zu dem recht steilen
Förster-Schell-Pfad. Nach Überqueren des Kallenfelsbaches leitet uns der
Moselsteig in stetigen Auf und Ab zu
unserem ersten Aussichtspunkt Maria Zill. Bei der Graacher Schutzhütte machten wir eine Trinkpause. Die Graacher
Rebfläche liegt zu etwa 90 % im Steilhang und dient zu 95 % dem Anbau der
Rebsorte Riesling. Weiter marschierten wir mit vielen Aussichtsstellen oberhalb
der Staustufe Zeltingen. Das Wahrzeichen von Zeltingen ist die Sonnenuhr hoch
über dem Ort. Sie ist die Größte in den deutschen Weinbergen, erbaut 1620.
Auf der Bundesstraßenbrücke überquert der Moselsteig den Fluss und wendet sich
rechts zum Kloster Machern. Ein ehemaliges Kloster der Zisterzienserinnen ist heute
ein bekanntes Ausflugsziel. Eine
Brauerei, Weinkeller, Museum….außerdem sahen wir zwei Trauungen.
Im Brauhaus nahmen wir ein leckeres Essen zu uns, sowie das süffige Bier , eins
, zwei,…..
Aber alles hat ein Ende und wir zogen bei schönstem Wetter den Steilhang
hinauf, Hauptblickfang war die stolze Hochmoselbrücke. Sie ist ein Teil der 25
km langen Hochmoselstrecke, des vierspurigen Abschnittes der Bundesstraße 50
zwischen dem Autobahndreieck Wittlich und Longkamp.
An einer Schutzhütte gab Andrea einen Kräuterschnaps aus und es lief alles noch
besser. Auf einem ehemaligen Weinberg oberhalb von Ürzig wurde in Anlehnung an
die berühmte Weinlage „Ürziger Würzgarten“,
ein mediterraner Kräutergarten angelegt.
In Ürzig angekommen, warteten wir auf unser Schiff, das uns nach
Bernkastel zurückbrachte. Die 2
Schleusen in Zeltingen war nochmals ein schönes Highlight für uns. Das haben unsere Wanderführer gut gemacht.
Nach dem Abendessen nahmen einige unserer Wanderer eine Nachtwächtertour mit
Stadtbesichtigung in Anspruch oder besuchten die urigen Kneipen. Erneut ging ein schöner Tag ging zu Ende…….
Unser letzter Wandertag führte uns
zum Calmont Klettersteig in
Ediger-Eller. Nach unserem guten Frühstück, waren wir um 8.30 Uhr mit gepackten
Koffern im Hof unseres Hotels versammelt. Claudia bedankte sich bei unseren
Wanderführern Richard und Helmut für die gut organisierten Touren und
überreichte ihnen ein kleines Präsent.
Mit den Autos fuhren wir nach Ediger-Eller zum Klettersteig. Der Calmont ist der steilste Weinberg
Europas. Der Klettersteig führt durch den Weinberg wurde im Jahr 2002 als
Gemeinschaftsprojekt der Gemeinde Bremm , Ediger-Eller und Neef errichtet. Der
Deutsche Alpenverein e.V. hat die Strecke mit Stahlseilen, Leitern sowie
zahlreichen Trittbügeln und -stiften gesichert, so dass ein sicherer wenn auch
anstrengender Auf- und Abstieg gewährleistet war. Aber es bestand auch die
Möglichkeit auf normalen Wanderwegen von Bremm aus zum Gipfelkreuz zu gelangen.
Dies wurde von einigen Wanderern genutzt.
Die Wanderung dauerte ca. 3 Stunden und führte uns über die Schutzhütte
Galgen-Lay zum Amphitrion -Aussichtspunkt bis zum Gipfelkreuz. Dort erwartete
nicht nur eine tolle Aussicht, sondern auch eine bewirtschaftete Schutzhütte
und lud uns zum Ausruhen ein. Vom
Calmont-Gipfelkreuz führte uns der
Höhenweg an einem Römischen Höhenheiligturm, dem Vierseenblick an der
Moselhöhenschutzhütte vorbei nach Eller zurück.
Anschließend traten wir unsere 3-stündige Heimfahrt an und ließen den Abend in unserer Heimat ausklingen.
Nochmals vielen Dank Euch ZWEI für ALLES……bis 2020. e
Andrea Höfling