Auch das ist Natur- und Landschaftsschutz: das Reinigen und Pflegen der Vogelnistkästen im Gemeindewald, das sich der Schwarzwaldverein seit Jahren auf die Fahne schreibt. Dabei geht es nicht ohne viel ehrenamtlichen Einsatz. Einer der Helfer geht dabei meist voran: Naturschutzwart Franz Kurz. Dieses Amt hat er mittlerweile in jüngere Hände abgegeben, die Nistkastenaktion in der Nähe der Hornisgrinde aber, wo sich der Sasbacher Mark- und Windeckwald befindet, ist nach wie vor die Angelegenheit des „Kurze-Franz“.
Mittlerweile nimmt die „Arbeitsgruppe Nistkästen“, die Franz Kurz um sich schart, auch neue Techniken zur Hilfe: So kamen in zuletzt unter anderem auch GPS-Geräte zur Ortung zum Einsatz. Alle markierten Nistkästen wurden neu nummeriert und erfasst. Dies ist notwendig, um die Nistkästen immer wieder auffinden zu können. Nur ein sehr kleiner Teil der rund 100 angebrachten Nistkästen werde nicht von den Waldvögeln angeflogen, freute sich Kurz. Fast überall waren jedoch die Überbleibsel des Brütens und der Nachwuchsaufzucht eindeutig: Meist waren es Meisen, die darin wohnten, aber auch Finken und Sperlinge. Schon äußerlich war erkennbar, dass rund um die Hornisgrinde auch viele Kleiber ihre Brutgebiete haben, deren Nestbau sich von den übrigen gefiederten Freunden unterscheidet.
Schöne Abwechslungen bei ihrer Arbeit erlebte das Reinigungsteam bei jenen Kästen, die bereits anderweitig in Beschlag genommen wurden: Immer wieder kam es vor, dass sich Sieben- oder Gartenschläfer eingenistet hatten. Nur wenige bereiteten sich noch auf den Winterschlaf vor, die Mehrzahl war schon mittendrin: Sie wurden behutsam angehoben und wieder ins „Schlafzimmer“ zurückgelegt. Meist war dabei spürbar, dass sich die Tiere genügend Winterspeck angefressen hatten, um im heruntergefahrenen Überwinterungsmodus auch zu überleben.
Walter Lang