25. September 2016
„Eigentlich haben wir jedes Jahr Glück mit dem Wetter bei unseren Wanderungen“, so Hildegard und Edgar Wolf, die Wanderführer der heutigen Tour über den Wiesensteig rund um die wilde Rench in Bad Peterstal-Griesbach.
So war es dann auch keine Überraschung, dass wir uns auch heute an allerbestem Wanderwetter erfreuen konnten. Temperaturmäßig ein Sommertag.
Der Wiesensteig hat sich seinen Namen verdient. Neben einigen Waldpassagen führt die Strecke immer wieder über offene Wiesen, das Profil ist wellig mit einigen kurzen, steileren Anstiegen. Die Wandergruppe war sich aber einig, die Rundstrecke vom Profil her in der richtigen Richtung gelaufen zu sein. Unsere Abstiege hätten wir nicht unbedingt als Aufstiege laufen wollen.
Aber egal. Am Ende der Tour kommt man, so oder so, auf die gleichen Höhenmeter. Entgegen der „offiziellen“ Angaben sind wir aber „nur“ 380 Höhenmeter aufgestiegen (und vermutlich auch wieder runter) und das Ganze auf einer Streckenlänge von 12 km. Versprochen waren 430 Höhenmeter Anstieg.
Der Wanderweg zeichnet sich durch eine abwechslungsreiche Streckenführung aus. Von unserem Start-/Zielpunkt „Herbstwasen“, nur kurz unterhalb der Alexanderschanze sind wir gleich an der immer schmäler und wilder werdenden Rench hochgelaufen. Und die ist auch ohne viel Wasser recht wild. Wie schön und wie natürlich unsere Schwarzwaldflüsse doch im Oberlauf am Quellgebiet sind. Einfach nur herrlich. Im Kontrast dazu die Wegabschnitte über die Wiesen mit den oft zitierten „herrlichen Ausblicken“.
An einem Tag wie diesem durfte man auch das Trinken nicht vergessen, denn jeder Tank braucht Kraftstoff. Deshalb war es höchste Zeit, dass wir auf der zweiten Streckenhälfte am „Stieg“ beim Forstbetrieb Kessler angekommen waren. Ein lauschiger Platz unter den schattenspendenden Bäumen lud uns zur Rast zum Verzehr des Rucksackvespers ein. Und dafür, dass die Wecken im ohnehin schon trockenen Schlund besser durchrutschten, war auch gesorgt. In der Sitzbank für Zwei war ein sich selbst auffüllender Bierkasten eingebaut. Obwohl wir alle durstig die Zäpfchen leerten, wollte der Kasten nicht leer werden. Also so was muss man erlebt haben.
Und das gleiche Wunder passierte kurze Zeit später, am „Alpirsbacher Bierbrunnen“ noch einmal. Also wir hatten heute aber auch ein Glück.
Aber bevor jetzt alle dorthin rennen und das auch erleben wollen: Nein. Ganz so einfach geht das nun auch wieder nicht. Die Selbstbefüllung funktioniert nicht bei Allen.
Besonders auffällig auf dem Premiumwanderweg sind die vielen Ruhebänke entlang der Strecke. Da gibt’s ja alle Varianten, inkl. der obligatorischen Sonnenliegen. Die gibt es sogar in einer Blechausführung. Im Sommer eine bestimmt heiße Angelegenheit. Obwohl heiß war die dreifach belegte Doppelliege mit Ausblick auf den Dollenberg heute auch, dachte sich – unter dem Protest seiner Frau – zumindest einer der (männlichen) Teilnehmer und wahrscheinlich nicht nur der.
Der Schlussabschnitt vom magischen Bierbrunnen hoch zum Herbstwasen hatte es dann nochmals in sich. Also unsere Schlusseinkehr in der gut besuchten Wirtschaft hatten wir uns alle verdient. Und ganz besonders unsere Wanderfreundin aus Achern, die mit ihren jugendlichen (fast) 87 Lenzen heute mit uns unterwegs war auf dem Premiumwanderweg Wiesensteig in Bad Peterstal-Griesbach.
Und wer das Geheimnis der kleinen bunten Vogelhäuschen/Nistkästen auf Kinderaugenhöhe am Wegabschnitt entlang der wilden Rench lösen kann soll – mit was auch immer – belohnt werden. Da hatte selbst der Helmut keine Erklärung für und das will was heißen.
Stefan Kunner